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Kampf gegen Corona-Virus wird verschärft

Kampf gegen Corona-Virus wird verschärft
Modell des Corona-Virus Covid19, der gerade das öffentliche Leben weltweit massiv einschränkt. | © By https://www.scientificanimations.com - https://www.scientificanimations.com/wiki-images/, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86436446

Der Kampf gegen das Corona-Virus wird auch in der Schweiz intensiviert: Die Schulen schliessen bis 4. April, alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Besuchern werden verboten.

Die Schweiz verschärft ihren Kampf gegen das Corona-Virus: In einer Medienkonferenz informierten Bundesrat und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitagnachmittag über die neuen Massnahmen.

Demnach werden vor allem alle Schulen im ganzen Land bis zum 4. April geschlossen, Veranstaltungen mit mehr als 100 Besuchern sind ab sofort untersagt. Dieses Verbot gilt bis einschliesslich 30. April. Betroffen hiervon sind auch Museen, Sportzentren, Schwimmbäder oder Skigebiete. Die Kantone können Ausnahmen gewähren. 

Veranstaltungen mit weniger als 100 Personen bleiben vorerst erlaubt, wenn bestimmte Schutzmassnahmen eingehalten werden. Restaurants, Bars und Diskotheken dürfen offen bleiben. Zumindest dann, wenn  sich nicht mehr als 50 Personen aufhalten - inklusive des Personals. Der Kanton Thurgau hat sich am späten Nachmittag am Freitag in einer Medienkonferenz zu den kantonalen Details geäussert. Ein Ergebnis: Für Veranstaltungen im Kanton Thurgau unter 100 Personen sind keine Bewilligungen des Kantons mehr nötig. Es gilt die eigene Risikoabwägung der Veranstalter.Unsere Tipps der Woche

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Kanton ruft ausserordentliche Lage aus

Der Kanton hat zudem nun im Sinne der vorsorglichen Vorbereitung auf eine noch stärkere Ausbreitung des Coronavirus im Kanton Thurgau, die ausserordentliche Lage ausgerufen. «Es ist uns wichtig zu betonen, dass dies vorsorglich geschehen ist», betonte Regierungspräsident Jakob Stark an der Medienkonferenz. «Wir wollen uns jedoch vorbereiten, für den Fall einer weiteren Zuspitzung der Situation.» Durch das Ausrufen der ausserordentlichen Lage an einer Regierungsratssitzung am Freitagvormittag habe nun der kantonale Führungsstab weitergehende Kompetenzen erhalten – etwa, um die Bettenkapazität der Spitäler zu erhöhen und zusätzliches Personal zu rekrutieren.

Für die Bevölkerung habe diese ausserordentliche Lage im Kanton Thurgau derzeit keine direkten Konsequenzen, hiess es weiter. Weit grössere Auswirkungen haben demnach die Entscheide des Bundesrates, sämtliche Schulen zu schliessen und Veranstaltungen über 100 Personen zu verbieten. 

Präsenzunterricht in den Schulen ist ab sofort eingestellt

Für die Schulen im Kanton Thurgau bedeutet der Entscheid der Schulschliessung des Bundesrates, dass per sofort sämtlicher Präsenzunterricht an Schulen eingestellt ist. Ausgenommen sind bereits vereinbarte Prüfungen wie etwa die mündlichen Aufnahmeprüfungen an den Mittelschulen, die unter Auflagen durchgeführt werden. Abgesagt sind per sofort sämtliche Lager und Projektwochen. Das Departement für Erziehung und Kultur hat zwecks Organisation der Schulen angeordnet, dass am Montag im ganzen Kanton für die Schülerinnen und Schüler schulfrei ist. Ab Dienstag werden die Schulen ein Betreuungsangebot anbieten, vor allem für Kinder von berufstätigen Eltern. 

Video: Medienkonferenz des Bundesrats vom 13. März 2020

Zahlreiche Veranstaltungen wurden bereits abgesagt

Im und um den Thurgau gab und gibt es jetzt weitere Absagen von geplanten Anlässen. Bereits in der vergangenen Woche wurde das Kabarett-Festival «Die Krönung» abgesagt. Nun gibt es weitere Streichungen: Betroffen ist jetzt auch das Festival «tanz:now» im Steckborner Phönix-Theater, das Literaturfestival «Erzählzeit» in Schaffhausen und Singen, das Internationale Drehorgel-Frühlingstreffen in Frauenfeld (29. März) sowie der Unterhaltungsabend des Jodlerklubs Weinfelden am 4. April. 

Auch die Kantonsbibliothek in Frauenfeld hat sämtliche ihrer Veranstaltungen vorerst abgesagt: «Aufgrund des Corona-Virus werden alle Veranstaltung der Kantonsbibliothek Thurgau und des Vereins Bibliothek der Kulturen bis Ostermontag, 13. April, abgesagt», hiess es über die Facebookseite der Bibliothek. Eine aktuelle Übersicht über alle uns bekannte Absagen im Thurgau in Folge des Virus', finden Sie hier. Diese Auflistung ist nicht vollständig. Bitte konsultieren Sie vor Veranstaltungsbesuch die Webseite des jeweiligen Veranstalters.

Auf der deutschen Seite, zum Beispiel In Konstanz, nehmen die Veranstaltungsabsagen nun auch zu: Das für Samstag, 14. März, geplante Projekt LichtSinfonie wurde abgesagt. Theater Konstanz und Südwestdeutsche Philharmonie stellen ihre Betriebe laut eigenen Medienmitteilungen bis mindestens 20. April ein. Der Kulturladen Konstanz und das Zebrakino verzichten bis auf weiteres ebenso auf Veranstaltungen und Konzerte. Das könnten triste Wochen bis Ostern.

Solidaritätsaktion «Jedes Ticket zählt» gestartet

Die Absagen treffen Veranstalter oft hart. Aus Solidarität hat der Ticketing-Anbieters Eventfrog jetzt die Spenden-Aktion «Jedes Ticket zählt» initiiert. Hier können Stammgäste, Kulturinteressierte und potenzielle Gönner den betroffenen Veranstaltern helfen. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Wer sonst mehr wissen will rund um das Thema; Für Veranstalter gibt es auch ein Merkblatt des Kantons zum Umgang mit dem Virus. Dieses kann hier heruntergeladen werden.

Aktualisiert: Freitag, 13. März, 16 Uhr.

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