von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 17.05.2023
Zehnmal Zeit für Entdeckungen
Die Kulturstiftung des Kantons hat ihre Recherche-Stipendien an zehn Künstler:innen vergeben. Unter den Stipendiat:innen finden sich ganz neue, ebenso wie bekannte Namen. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)
59 Künstler:innen hatten sich in diesem Jahr um ein Recherche-Stipendium der Thurgauer Kulturstiftung beworben, zehn von ihnen haben eins bekommen. Zu den Gewinner:innen gehören: Jana Dünner (Tanz), Valérie Hug (Literatur), Roland Iselin (Bildende Kunst), Louis Keller (Musik), Jana Kohler (Bildende Kunst), Fabian Künzli (Musik), Mia Nägeli (Literatur), Vincent Scarth (Bildende Kunst), Leona Sophia Strakerjahn (Tanz) und Andrin Uetz (Musik).
Die Kulturstiftung freut sich über das Interesse an ihrem mit jeweils 10’000 Franken dotierten Förderinstrument: „Die vielen positiven Rückmeldungen von Kulturschaffenden zeigen, dass das Format gut akzeptiert wird und die Bedürfnisse der Kulturschaffenden, sich einer intensiven Recherchephase zur Entwicklung neuer Projekte und Methoden widmen zu können, erfolgreich abdeckt“, heisst es in einer Medienmitteilung der Stiftung.
„Das Recherche-Stipendium vermag auch Nachwuchskünstler:innen abzuholen, was sich hoffentlich positiv und nachhaltig auf die Thurgauer Kulturlandschaft auswirkt.“
Aus der Medienmitteilung der Kulturstiftung des Kantons Thurgau
Besonders zwei Dinge seien in diesem Jahr auffällig gewesen. Zum einen hätten sich mehr Tanzschaffende um ein Stipendium beworben. Und: „Ebenfalls sind mehr Bewerbungen von jungen und der Kulturstiftung bislang unbekannten Kulturschaffenden eingegangen. Das zeigt, dass das Recherche-Stipendium auch Nachwuchskünstler:innen abzuholen vermag, was sich hoffentlich positiv und nachhaltig auf die Thurgauer Kulturlandschaft auswirkt“, schreibt die Stiftung.
Die Themen, mit denen sich die ausgewählten Künstler:innen beschäftigen wollen, sind nach Angaben der Kulturstiftung ganz unterschiedlich. So möchte die in Bürglen aufgewachsene Tänzerin Jana Dünner sich mit der taktilen Wahrnehmung der Haut im Tanz beschäftigen. Ihre Erkenntnisse will sie mit Unterstützung weiterer Tanzschaffenden in einen performativen und ästhetischen Kontext setzen.
Roland Iselin arbeitet an einem Drehbuch über den Kanton Thurgau
Die Autorin Valérie Hug plant, das Recherche-Stipendium zur Weiterentwicklung ihres künstlerischen Schreibens mithilfe von Text-Sound-Performances zu nutzen. Der bildende Künstler Roland Iselin erarbeitet ein Drehbuch, das sich filmisch, fotografisch und sprachlich mit dem Kanton Thurgau auseinandersetzt und der Musiker Andrin Uetz recherchiert neue Möglichkeiten, um an das Projekt „Tankkeller“ anzuknüpfen.
Grundsätzlich werden mit den Recherche-Stipendien professionelle Kulturschaffende mit Bezug zum Thurgau bei der Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Arbeit unterstützt. Damit sollte eine Lücke in der bisherigen Kulturförderung geschlossen werden. „In der Kulturförderung blieb bislang oft unbeachtet: Was steht vor dem Werk? Die Recherche-Stipendien decken genau das ab“, findet Stefan Wagner, Beauftragter der Kulturstiftung.
Freiräume schaffen, ohne Druck etwas abliefern zu müssen
Ziel sei auch die Schaffung von Freiraum für Künstler:innen gewesen: „Wir wollten den Künstler:innen den Raum geben, neue Ideen zu entwickeln ohne den Druck am Ende etwas abliefern zu müssen“, erklärt Wagner das Prinzip hinter dem Erfolgsmodell.
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