Seite vorlesen

Kunstmuseum: Kantonsräte wollen neue Standortdebatte

Kunstmuseum: Kantonsräte wollen neue Standortdebatte
Idyllisch: Die Kartause Ittingen liegt malerisch, aber ist auch der richtige Ort für ein Kunstmuseum? | © PD

Ist die Kartause Ittingen der richtige Standort für das Kunstmuseum Thurgau. Fraktionsübergreifend melden einige Kantonsräte jetzt Zweifel an. Sie fordern eine neue Debatte. 

Obwohl der Kanton im vergangenen Herbst die Gebäude gekauft hat, in denen das Kunstmuseum und das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen untergebracht sind, sind einige Kantonsräte unzufrieden mit dem Standort. Sie fordern eine neue Debatte zu dem Thema. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, nicht-repräsentativen Umfrage von thurgaukultur.ch im Vorfeld der Grossratswahlen am 15. März. 

Diese Ergebnisse hier spiegeln eine alte Debatte: Ist die Kartause Ittingen der richtige Standort für ein Kunstmuseum? In unserer Umfrage antworten darauf nur die SP und die EVP mit einem klaren: Ja! Die Mehrheit äussert Zweifel. „Ich hatte schon immer Mühe mit der Tatsache, dass das Kunstmuseum Thurgau in der Kartause ist. Ich kann mir eine architektonisch hochwertigen Neubau, zum Beispiel am See, Kreuzlingen, vorstellen“, sagt beispielsweise FDP-Kantonsrätin Brigitte Kaufmann. Gleichzeitig spricht sich ihre Fraktionskollegin Cornelia Zecchinel deutlich für den Standort in der Kartause aus. Stephan Tobler, SVP-Fraktionspräsident, spricht von einem Neubau: „Es kann auch gut eine ehemalige umgebaute Industriehalle im urbanen Raum sein.“ 

„Die Vision für das Kunstmuseum ist ein prägnanter Neubau im urbanen Raum. Ein Bau, der auch architektonisch einen Markstein setzt.“

Kurt Egger, Präsident Grüne Partei

Ähnlich argumentieren Kurt Egger (Grüne) und Ueli Fisch (Grünliberale). Egger schwebt ein „prägnanter Neubau im urbanen Raum“ vor, Fisch schreibt, ein Kunstmuseum gehöre in den urbanen Raum, „das heisst in eine der Städte im Thurgau, also Frauenfeld oder Kreuzlingen“. Die EDU hält zwei Lösungen für denkbar: „Kunstmuseum am jetzigen Standort sanieren und in der heutigen Grösse belassen oder an einem anderen Standort grösser bauen als Leuchtturm-Projekt“, erklärt Iwan Wüst-Singer, EDU-Kantonsrat.

Die FDP hat sich auch Gedanken über das Ausstellungskonzept des Kunstmuseums gemacht: „Modern, kinder- und familienfreundlich, frech“ (Daniel Eugster), „Inhaltlich soll es eine breit abgestützte Interessengruppe ansprechen“ (Cornelia Hasler-Roost), „Nicht zu abgehoben, nicht zu kulturell elitär“ (Ruth Kern) soll es demnach sein. 

Die Debatte um Sanierung und Neubau des Kunstmuseums dauert schon seit Jahren an. Die verschiedenen Entwicklungen können Sie in unserem Themendossier nachlesen.

Kommentare werden geladen...

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Kulturpolitik

Kommt vor in diesen Interessen

  • Denkmalpflege
  • Kulturförderung
  • Kulturvermittlung

Ist Teil dieser Dossiers

Werbung

Frauenfeld ROCKT - jetzt bewerben!

Anmeldeschluss: 24. Juni 2023

BAND X OST - Jetzt anmelden!

Der grösste und wichtigste Nachwuchsmusiker/innen-Contest der Ostschweiz und des Fürstentums Liechtenstein geht in die achtzehnte Runde. Anmeldung bis 3. September 2023.

kklick Kulturvermittlung Ostschweiz

Ausschreibung Mandate der Kantone AR, GL, SG & TG (2024 bis 2027). Mehr dazu hier...

Ähnliche Beiträge

Kulturpolitik

Die Rückeroberung des Sees

TKB-Projekte, Teil 6: In Romanshorn soll ein 400 Meter langer Steg mit Plattform entstehen. Auch Jazzkonzerte und Open-Air-Kino könnten dort stattfinden. mehr

Kulturpolitik

Ein Schloss als Gemeinschaftsprojekt

TKB-Projekte, Teil 4: Die Luxburg in Egnach soll zu einem Hotel und Kultur- sowie Tagungsveranstaltungsort umgebaut werden. Die TKB-Millionen könnten das Projekt mit 1 Million Franken beschleunigen. mehr

Kulturpolitik

Ein Schaufelraddampfer für den Untersee

Der Verein „Pro Dampfer“ will mit einem nachhaltig betriebenen Schaufelraddampfer den Untersee befahren. Mit den Geldern der „TKB-Millionen“ könnte der Verein seinem Ziel näherkommen. mehr