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von Brigitta Hochuli, 04.09.2016

Erntema(h)l! - mit Max Bottini

Erntema(h)l! - mit Max Bottini
Im Park des Kunstmuseums Solothurn ist das Projekt Erntema(h)! des Thurgauer Künstlers Max Bottini entstanden. | © pd

Der Thurgauer Künstler Max Bottini serviert auf Einladung des Kunstvereins Solothurn am Samstag, 10. September, ein Erntemahl auf der Parkwiese des Kunstmuseums. Es geht um Solidarität.

Brigitta Hochuli

Das Erntemahl ist für Max Bottini der Höhepunkt nach 18 Monaten Planungs- und Vorbereitungszeit. Die Umsetzung begann im Oktober 2015 mit der Umstechaktion im Park des Solothurner Kunstmuseums. Im April dieses Jahres wurde das Hähnchenhaus montiert, am 7. Mai wurden die neun Wochen alten Hähnchen eingestallt, am 20. und 21. Mai wurde ein Gemeinschaftsgarten mit 50 Sorten Gemüse angepflanzt.

Dies alles ist dokumentiert in einer Art Tagebuch auf der Homepage erntemahl.ch. Danach wurden die sechs Monate alten und während 15 Wochen betreuten Hähne im August zur Schlachtung überführt. Die nunmehr toten Hähne würden, so schliesst das Tagebuch, an der Kochaktion mit gebührender Sorgfalt zubereitet und am Erntemahlfest zur Verköstigung angeboten.

 

Bildstrecke zum allmählichen Wachstum von Tier und Garten



Zurzeit sei er in der Endphase der Vorbereitung und so denn auch ziemlich beschäftigt, sagt Max Bottini auf Anfrage. Es ist nicht sein erstes Nahrungsmittelprojekt. Er hat schon 1994 mit Tonhühnern gearbeitet.

Zum künstlerischen Mehrwert des diesjährigen Projekts meint er, es sei eine von vielen Freiheiten der Kunst, experimentell und mit grösstmöglicher Unabhängigkeit Handlungen vollziehen zu können. Das Projekt «erntema(h)l!» entwerfe symbolisch die solidarische Gemeinschaft. „Im Sinne dieses Kunstbegriffs sehe ich sowohl in der Zusammenarbeit von Individuen einen Mehrwert für das Gemeinwohl wie auch Erfahrungs- und Erkenntnisgewinne, die Helferinnen und Helfer, Besucherinnen und Besucher machen werden.“ Das Vorhaben habe einen kollektiven Prozess angestossen, bei dem nun sämtliche Leistungen und Beiträge einer Gemeinschaft dem Gemeinwohl zu gute kämen.

 

Ursprung in Amriswil

Für das Projekt «erntema(h)l!» wurden zwölf Tiere der Rasse Schweizerhuhn aufgezogen. Der Ursprung des Schweizerhuhns liegt in Amriswil (TG), wo Alfred Weiss 1905 aus verschiedenen Rassen ein typisches Zweinutzungshuhn züchtete. (pd)

 

Erntema(h)l!, 10. September, Parkwiese beim Kunstmuseum Solothurn, vier Gänge von 10 bis 17 Uhr (siehe auch als pdf angehängte Einladung)

 

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